Das mag ich an Blogs und ihren Freiheiten

Über den Skandal, für den Marcel Reich-Ranicki bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises gesorgt hat, berichten und diskutieren ganz sicher viele Medien (bin da etwas eingeschränkt, ohne Fernseher und ohne Radio ^^ )
Ich möchte da mal kurz aus meiner Sicht drüber reden.
Als Abonnement des Fernsehlexikons, las ich dort den Bericht über seinen Auftritt in der Show und die Ablehnung des Preises.Ein wenig später folgte Nerdcore, der auf einen sehr amüsanten Bericht auf Spreeblick verwies.

Verbunden mit meiner eher negativen Meinung über das deutsche Fernsehen, fand ich die Aktion des Herren ziemlich gut. Und bin sowieso der Meinung, dass die Sender mal wieder auf Qualität achten sollten, anstatt sich mit dümmlichen Sendungen zu übertreffen. Da fällt mir auch grad ein toller Beitrag vom Fernsehlexikon ein: “Tach, der TV-Tester”

Jedenfalls, vorhin wurde ein Beitrag im Namen des Comedians Bastian Pastewka veröffentlicht, der das Vorkommnis aus seiner Sicht schildert.

Meine Meinung ist nun wieder mehr neutral bzw. offen, was das gut oder schlecht finden der Aktion Reich-Ranickis angeht.
Und nun zu dem, was ich so toll finde an Blogs. Es ist die Möglichkeit, dass man sich ungezwungen und, ja ich benutz das Wort jetzt mal, unbeeinflusst informieren kann. Es gibt soo viele Quellen aus denen man schöpfen kann. So viele Meinungen und Sichtweisen. Genug, dass man in der Lage ist sich ein eigenes Bild zu machen. Natürlich wäre es in diesem Fall noch von Vorteil, würde man sich die Ausstrahlung heute Abend anschauen, aber so wichtig ist mir eine endgültige Meinung in diesem Fall nicht.
Außerdem bieten Blogs die beste Plattform Leute zeitnah zu Wort kommen zu lassen. Auch prominente Menschen; Basitan Pastewka hat sich z.B. auch schon auf dem Bildblog zu Wort gemeldet.

Es sind nicht alle Blogs so weit verbreitet wie z.b. das Bildblog. Aber bei Blogs gehe ich als erstes immer davon aus, dass sie ihre unverfälschte Meinung schreiben. Dass niemand dahinter sitzt, der nur an Quoten und Meinungsmache interessiert ist, sondern in erster Linie an Mitteilung.
Was das sich-darauf-einlassen angeht, muss man ja überall abwägen und seinen eigenen Kopf benutzen.

Faszinierend mal wieder.

Ps.: Man darf auch die Kommentare dazu nicht vergessen. Wenn ein Beitrag die Suppe ist, dann sind die Kommentare das Salz.

3 Comments

  1. “Ps.: Man darf auch die Kommentare dazu nicht vergessen. Wenn ein Beitrag die Suppe ist, dann sind die Kommentare das Salz.” Das hast du gut aber gut gesagt :yes:

    Irgendwo hat R.R. auch recht – da brauch man sich nur die neue Diskussion um “Popstars” ansehen, in der ausgestrahlt werden soll, wie eine der Kandidatinnen gesagt bekommt, dass ihre Mutter tot ist. Einfach nur geschmacklos!

  2. ich hab seinen Auftritt in den Nachrichten verfolgt und er trifft den Nagel auf den Kopf!Es gibt soviel Schrott im TV.
    Die Diskussion vom z.B. Popstars habe ich gestern im Netz gelesen aber auch die Kanditatin versteh ich nicht, das sie laut des Senders einverstanden war,diese Szene ausgestrahlt weden darf! Egal wie rum man es dreht ich stimm seraphime zu. Es ist geschmacklos!!!!!

  3. Wir haben gar keinen Fernseher, habe die entsprechenden Szenen also nicht gesehen (wobei ich Postars auch nicht schauen würde 😆 ) Aber in den letzten Tagen sehr viel dazu gelesen.

    @Tanja, dass das Mädchen dem zugestimmt hat liegt sicher daran, dass sie sich keiner wirklichen Alternative bewusst ist. Die ist erst 16. Da traut man sich nicht immer “nein” zu sagen. Bzw. ist so naiv zu glauben, dass das Fernsehen ja nur gutes will.

    Ich bin mir da nicht ganz so sicher was die Geschmacklosigkeit angeht. Im Rahmen der Information und Dokumentation des Ablaufe war eine Mitteilung sicher angebracht. Nur über die Aufmachung lässt sich sicher ganz stark diskutieren.

    Auf Stefan Niggemeiers Blog gab es einen interessanten Artikel, aber noch interessantere Kommentare dazu: Was Jo Groebel ‘ungeheuerlich’ findet

    Hier ein Kommentar, den ich gut fand (Nr.23):

    Ich fand den Umgang von ProSieben mit dem Todesfall alles andere als angemessen, auch wenn es natürlich hätte schlimmer sein können.

    Irgendwie bekamen die Szenen nach dem Telefonanruf, in denen die Betroffenheit der anderen Mädchen gezeigt wurde, durch die eingesetzte Regietechnik etwas unangemessen Banales. Die Dramaturgie bediente sich nämlich bei exakt der gleichen Bild- und Tonsprache, mit der ansonsten auf dem gleichen Sendeplatz der albernen Theatralik nach Drehbuch emotionale Tiefe verliehen werden soll.

    Da ist man unbewusst versucht, sich zu fragen: Wie, die meinen das Geheule diesmal wirklich echt? Also echt echt? Da ist wirklich was real Schlimmes passiert, keine von den Sendungsmachern zur Ursache ungestümer inszenierter Gefühlsausbrüche redigierte Juryentscheidung?

    Es wäre doch ein Wort von ProSieben gewesen, angesichts dieser Situation vielleicht mal auf die (übrigens aus dem Geheimdienst-Thriller „Spy Game” geklaute) Suggestivmusik zu verzichten. Aber wahrscheinlich können diejenigen, die täglich die Aufnahmen zu Emotions-Content vom Fließband zusammenschneiden müssen, gar nicht mehr anders.

    „Hey Kalle, das ist doch ne traurige Szene, oder? Leg da mal die Musik von „Spy Game” drunter, die ist hier in meinem System mit „traurig” und „tragisch” getaggt! Außerdem stehen hier unter dem gleichen Schlagwort noch die Treffer „Schindlers Liste”, „One Hour Photo” und „Behind Enemy Lines”. Aber lass mal, ich glaub, „Spy Game” passt schon ganz gut. Was gibt’s eigentlich morgen zu Mittag in der Betriebskantine? Hilf mir mal, die blöde Schnittsoftware zickt schon wieder rum..”

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