Killer-Kamel

Auf MSN ist derzeit folgendes zu lesen:

ISTANBUL, 5. Januar (AFP) – Ein Kamel hat in der Türkei innerhalb von drei Jahren zwei Menschen getötet. Das Tier mit dem Namen Alemsah habe seinen Besitzer Ahmet Durmaz in der Westtürkei zuerst gebissen und dann erdrückt, meldeten türkische Internetmedien am Montag. Das Tier, das für traditionelle Kamel-Ringkämpfe eingesetzt wurde, hatte vor drei Jahren auf ähnliche Weise seinen damaligen Besitzer umgebracht. Anschließend war es von Ahmet Durmaz und seinem Zwillingsbruder Bülent für umgerechnet rund 8500 Euro gekauft worden. Das zuständige Veterinäramt nahm das Kamel nun zunächst in Quarantäne, um zu klären, ob das Tier tollwütig ist. Den Berichten zufolge hatte sich Alemsah in den vergangenen Jahren in mehreren Ringwettkämpfen einen Namen als erfolgreicher Kämpfer gemacht. Für Bülent Durmaz, den Zwillingsbruder des Todesopfers, steht nun aber fest, dass Alemsah nicht mit dem Leben davonkommen wird. Sollte sich herausstellen, dass das Kamel tollwütig sei, werde er es eigenhändig erschießen. Wenn das Tier gesund sei, werde es ebenfalls getötet und zu Wurst verarbeitet, wurde Durmaz zitiert. “Die Wurst werde ich zum Andenken an meinen Zwillingsbruder an die Armen verteilen.”

Ich störe mich die ganze Zeit am letzten Satz. Da wird ein bösartiges Kamel getötet und das böse Fleisch den Armen gegeben… Wenn man abergläubisch wäre, würde man sich nun seinen Teil dazu denken.

Bei längerem Nachdenken darüber kommt mir auch noch eine andere Assoziation. Wenn sich eine kleine Menge an Menschen über die Wurst des Kamels hermacht, dann erinnert das irgendwie an die letzte Szene aus dem Roman “Das Parfum” (welches ich schon 2002/2003 las), in der Grenouille sich ein letztes Mal mit dem genannten einsprüht und im anfallenden Wahn von Obdachlosen auseinandergerissen und verspeist gefressen wird…