Ich habe es getan – ich habe mein allererstes BarCamp besucht 🙂 . Und dazu musste ich nicht mal groß durch die Lande reisen, denn es fand tatsächlich eines in Graz statt.
Auch wenn ich schon von unterschiedlicher Seite darüber gehört und gelesen hatte (somit wusste ich immerhin vorher, was ein BarCamp eigentlich ist 😀 ), konnte ich mir nicht wirklich etwas darunter vorstellen … Ich habe auch ne Weile gezögert, weil ich nicht wusste, ob ich mir da nicht ein wenig verloren vorkommen würde zwischen den ganzen Leuten.
Im Vorfeld war bereits abzusehen, was sich dann auch bewahrheitete – es waren geschätzte vierzig Leute da, was die Auswahl bei den einzelnen Sessions (Vortrags- und Diskussionsrunden) etwas schrumpfen ließ (Ich habe mir im Nachhinein das Programm des letzten Münchner BarCamps angesehen, das ist im Vergleich zum Neidischwerden – da gab es bis zu neun Sessions gleichzeitig!). Thematisch war über die Entwicklung neuer Suchalgorithmen, Open Source Bildersuche, das vernetzte Leben dreier Grazer Studenten (Stichwort: WG3null), Twitter- bzw. Facebook-Nutzung alles dabei … Einige Sessions hatten meiner Meinung nach zwar mehr Unterhaltungswert als wirkliche Informationsvermittlung, das tat der Veranstaltung aber keinen Abbruch, schließlich war es ja keine IT-Konferenz im klassischen Sinn 🙂 .
Was ich wirklich gut gefunden hätte (Ich werde es mir für das nächste BarCamp geistig notieren), wäre eine Veranstaltung gewesen, wo der Umgang mit dem Netz kritisch beleuchtet wird. Mehr als einmal hatte ich nämlich den Eindruck, dass für manche ihr Internet-Leben wichtiger als ihr richtiges Leben ist … Ich sehe mich selbst durchaus ein wenig als Geek, aber beim BarCamp gab es einige, die das locker geschlagen haben
(Mal abgesehen davon, dass man schon alleine dadurch, dass man als Frau anwesend ist, als Exot erscheint) …
Für eine Neuauflage würde ich mir persönlich etwas mehr Werbung vor Ort wünschen, wenn ich nicht gerade per Suchmaschine darüber “gestolpert” wäre, hätte ich gar nicht mitbekommen, dass es überhaupt ein BarCamp gegeben hat.
Fazit: Es wäre sicherlich auch mal interessant, ein BarCamp in München oder Berlin zu besuchen, um zu sehen, wieviel sich das von unserem hier unterscheidet 🙂 …
[…] “Schöner wohnen” gibt es einen Bericht dazu, wenn ihr Interesse habt – dort findet ihr auch eine Erklärung […]
Klingt interessant, ich hab deine Berichterstattung ja schon bei Twitter verfolgt 🙂 und irgendwie Lust bekommen, doch mal auf ein BarCamp zu fahren… vielleicht wird’s ja beim nächsten Mal in München was 🙂
@JoshHarrow Na, wenn das so ist, dann treffen wir uns doch dort 😉 !
Wie ist das eigentlich? Kann man da nur an den “Vorlesungen” teilnehmen oder muss man selbst auch was präsentieren? Hab das mal irgendwo gelesen, dass jeder selbst auch etwas vorträgt…
Ich wollte auch immer mal eins besuchen, da ich mich sehr für die modernen Internettechniken interessiere und alles ausprobiere, doch irgendwie hat mich dieser Cliquen Stil abgeschreckt. Die meisten tun so wichtig und denken wunder wer sie sind, zumindest kommt mir das immer so vor, wenn ich die Beiträge lese. Und wie du schon schreibst, wollte ich auch ungerne eine Quotenfrau unter all den Jungs sein, die mit Mitte 30 wahrscheinlich auch noch deren Mama sein könnte. Es sollte ein Barcamp für Frauen ab 30 geben…
Wenn man das erste mal auf/bei/in einem Barcamp ist, kommt einem schon einiges spanisch vor. Mir gefällt ja das Konzept, sich einfach hinzustellen und eine Session (so nennt man da die einzelnen Vorlesungen/Sitzungen) zu halten.
Damit da was rumkommt, müssen sich natürlich auch Freiwillige finden, die so eine Session aufziehen wollen. Denn niemand wird gezwungen etwas zu machen. Natürlich ist das Ganze stark von eben diesen Freiwilligen abhängig und steht oder fällt mit deren Beteiligung.
Da mich ja so schnell nichts vom Reden abhält, eigentlich ideal, aber mir kommt da wieder mein Perfektionismus in die Quere! Es fühlt sich einfach zu falsch an, Leuten eine unvorbereitete Sache zuzumuten. Besonders wenn die auch noch freiwillig kommen. Klar alles ist ein Geben und Nehmen, aber dennoch. ich will zumindest etwas vorbereitet sein. Es ist wie ein Zwang!
Da mir das Prinzip aber sehr zusagt, werde ich mir ein, zwei Themen zurechtlegen und diese dann zum nächsten BarCamp mitnehmen.
Allerdings muss ich zugeben, dass der Besuch in einer kleinen Gruppe oder aber zumindest zu zweit mehr Spaß macht, man fühlt sich dann auch etwas sicherer unter den zum Teil stark Netzabhängigen (und ich hab mich schon für extrem gehalten).
Also einfach mal hin gehen und mitmachen!
Gruß Ise
@Yuki_Keylin Es kommt darauf an … Wenn es ein stark besuchtes BarCamp ist, kann natürlich nicht jeder zwangsläufig selbst ne Session halten … Aber das Prinzip ist gewöhnlich schon so, dass jeder auch selbst etwas vorträgt … Wobei es aber nicht wirklich im klassischen Sinn ein Vortrag sein muss, es kann auch eine Diskussionsrunde sein, die man anregt.
@Jana Ich kann nicht ganz abstreiten, dass ich mir zwischendurch auch etwas merkwürdig vorkam 😀 … Aber ich habe mich schon recht früh an die Tatsache gewöhnt, dass ich viele Interessen habe, die eher frauenuntypisch sind und wo ich mich dann zwangsläufig als Minderheit sehen muss. Wenn du dich für ein Frauenbarcamp interessierst, kann ich dir als Stichwort “München” geben. Dort hat es nämlich im Sommer das erste Frauenbarcamp gegeben. Wenn du Glück hast, gibt es vielleicht auch nächstes Jahr wieder eines 🙂 …
Ahso. Würde mich prinzipiell schonmal interessieren…
Mal schauen. 🙂