“To boldly go where no one has gone before” hieß es schon bei “Star Trek”. Dieses Motto könnte ich auch als Titel im Zusammenhang mit meinen Movable Type-Erfahrungen setzen – was tut man nicht alles, um diese kleine Serie hier mit ansprechendem Inhalt zu gestalten 😀 .
Als Erstes sollte ich vorausschicken, dass ich mich mittlerweile schon recht lang mit WordPress beschäftige (Wenn ich mich richtig erinnere, das erste Mal schon, als WordPress noch als Version 1.5 erhältlich war) und dass jetzt lange nichts anderes daneben kam … Dementsprechend ungewohnt ist das Beschäftigen mit einem fremden System, ich gebe es freimütig zu 😀 . Es kann deswegen auch durchaus sein, dass ich bei nachfolgendem Erfahrungsbericht nicht ganz objektiv bin, aber man möge es mir bitte nachsehen 😉 …
Was ist Movable Type?
Movable Type verfolgt schon vom Aufbau her einen ganz anderen Ansatz als WordPress oder Serendipity, da es neben PHP auch Perl zum Laufen benötigt. Standardmäßig ist es in der Open Source-Variante als CMS und Multiblog-System ausgelegt (Die “normale” WordPress-Version beherrscht das beispielsweise nicht). Darüber hinaus gibt es auch noch zwei kostenpflichtige Varianten, “Movable Type Pro” bzw. “Enterprise”, die dann auch Community- und Social Networks-Funktionen mitbringen.
Genau aus diesem Grund gibt es auch zwei offizielle Seiten von Movable Type: Auf movabletype.org ist alles enthalten, was mit der Open Source-Version von Movable Type zu tun hat, auf movabletype.com ist die kommerzielle Variante der Software zu beziehen (obwohl auch hier ein Download-Link auf die Open Source-Version zur Verfügung steht).
Installation
Erste Anlaufstelle ist natürlich eine der beiden bereits erwähnten Webseiten, wo man die jeweils aktuellste Version der Software zum Herunterladen bzw. eine Installationsanleitung bekommt.
Drei Anläufe habe ich dazu gebraucht, denn am localhost bin ich wegen eines Perl-Fehlers bereits das erste Mal gescheitert und der zweite Anlauf auf einer Webseite im Netz ist ebenfalls schief gegangen … Und das sagt meiner Meinung nach bereits einiges über die Installation aus, denn im Grunde hab ich selten Schwierigkeiten, ein Blogsystem aufzusetzen. Aber Perl ist mir nicht allzu vertraut, deswegen habe ich hier viel mehr Probleme, auf Fehler einzugehen und sie gegegebenenfalls auszubessern als bei PHP.
In diesem Zusammenhang hilfreich ist auch die Installationsanleitung auf SuperXM mit Screenshots, die einem etwas detaillierter zeigt, wie die Installation funktioniert.
Im dritten Anlauf habe ich es schlussendlich geschaff, eine Installation durchzuführen, nur bin ich mir nicht so 100%ig sicher, was genau ich eigentlich getan habe 😀 … Die offizielle Anleitung ist im Grunde richtig, trotzdem habe ich beim letzten Schritt – dem Aufrufen der cgi-Datei – einen “500 Internal Server Error” bekommen (Dies scheint auch die häufigste Fehlerquelle im Zusammenhang mit der Installation von MT zu sein, da beim Trouble Shooting auf diesen Fehler gleich als erstes eingegangen wird). Ich vermute, dass man entgegen der Anleitung diese Datei nicht direkt aufrufen sollte, sondern nur das Verzeichnis (beispielsweise “mt”), in das man die MT-Dateien kopiert hat. Nach einigen Sekunden wird man dann direkt auf den Installer weitergeleitet (siehe Screenshots von bereits zitiertem SuperXM weiter oben).
Wenn die Installation allerdings gestartet ist, ist es ein Kinderspiel. Dann läuft es eigentlich wie bei jedem anderen System: Daten für die Verbindung zur Datenbank eingeben (Datenbankserver, Name der Datenbank, Name des DB-Users und sein Passwort), einen Administrator anlegen (damit man im Backend arbeiten kann), ein erstes Blog anlegen (im Gegensatz zu WordPress ist MT nämlich in der Lage, mehrere Blogs unter einem Dach zu verwalten!) – und das war’s auch schon. In Folge läuft die Installation selbstständig und am Ende kann man sich bereits das erste Mal bei MT einloggen.
Screenshot Datenbank-Konfiguration bzw. Account anlegen
Wenn man das hier am Ende sieht, hat man’s geschafft 🙂 :
Screenshot Backend Movable Type
Erste Schritte
Wie bereits erwähnt, ermöglicht Movable Type das Verwalten und Bearbeiten von mehreren Blogs auf einer Webseite. Aus diesem Grund muss man beim Arbeiten aufpassen, wo man sich bewegt, entweder im Backend eines einzelnen Blogs oder im übergeordneten Backend. Dieses übergeordnete Backend wird “Systemübersicht” genannt und ist gewöhnlich rechts oben im Browserfenster zu finden.
Für die bessere Übersichtlichkeit wird es farblich gekennzeichnet, wo man sich befindet. Alle Webseiten, die zur Systemübersicht gehören, haben gewöhnlich einen grünlichen Hintergrund. Befindet man sich hingegen im Backend des Blogs, haben die Seiten ein blauen Hintergrund.
Neben dem Link auf die Systemübersicht ist außerdem die Hilfe zu finden, ein sehr lohnenswerter Link 🙂 , wenn man auf der Suche nach bestimmten Dingen ist, die die Administration von Movable Type betreffen.
Und noch eines ist sehr wichtig am Anfang: Auch wenn man bereits bei der Installation ein erstes Blog angelegt hat, muss man dieses veröffentlichen, um das Blog für die Leser sichtbar zu machen. Diesen Button findet man im Backend des Blogs ganz rechts neben dem Menüpunkt “Tools” (die Grafik zeigt zwei blaue Pfeile, die sich drehen).
Einen Artikel schreiben
Einen Artikel zu schreiben, ist im Verhältnis eine der einfacheren “Übungen”. Man klickt im Blogbackend auf “Neu” bzw. “Eintrag”.
Screenshot Neuen Artikel schreiben
Die Seite ähnelt hier eigentlich allen bekannten Blogseiten, man vergibt einen Titel, der später zur Überschrift des Beitrags wird und schreibt entweder in WYSIWYG- oder HTML-Ansicht seinen Text. Das Menü im WYSIWYG-Editor hilft einem auch beim Hochladen bzw. Einfügen eines Bildes.
Rechts vom Textfeld kann man weitere Details wie Beitragsstatus bzw. Veröffentlichungsdatum des Beitrags angeben. Darunter kann man Kategorien bzw. Tags, die mit dem Beitrag gespeichert werden sollen, hinterlegen.
Das Aussehen verändern
Das Aussehen zu wechseln ist ebenfalls nicht schwierig: Die entsprechende Funktion ist unter “Gestalten” bzw. “Designs” zu finden.
In dieser Liste gibt es bereits eine ganze Menge vorgefertigte Designs, die als Thumbnails in einer Vorschau erscheinen. Um eines dieser Designs zu verwenden, muss man nur das entsprechende Thumbnail anklicken bzw. anschließend mit einem Klick auf die Schaltfläche unterhalb der vergrößerten Vorschau übernehmen.
Screenshot Neuen Artikel schreiben
Schwieriger wird es, wenn man eigene Designs verwenden will, denn dazu muss man in die Vorlagengestaltung eingreifen. Mehr Infos dazu findet man auf folgender Webseite: “What Do All These Templates Do?” auf learningmovabletype.com.
Erweiterungen
Genauso wie WordPress kennt auch Movable Type die Möglichkeit, die Standardfunktionen durch Plugins aufzurüsten. Unter “Tools” bzw. “Plugins” findet man alle Plugins, die für das gewählte Blog aktiv sind.
Weitere Plugins zum Aufrüsten findet man auf der Webseite von movabletype.org im Abschnitt “Plugins“. Von dort aus lassen sich viele nützliche Plugins ausmachen. Danach muss man nur noch das gewünschte Plugin herunterladen, entpacken und mittels FTP-Programm in das entsprechende Verzeichnis “plugins” der Movable Type-Installation am Webserver verschieben.
Achtung: Um ein Plugin zu aktivieren oder deaktivieren, muss man sich zwingend in der Systemübersicht befinden, nur dort ist dies möglich!
Fazit
Movable Type merkt man es an, dass es ein bereits länger existierendes und damit gewachsenes System ist. Es ist auch noch nicht allzu lange her, da war dieses Blogsystem komplett kostenpflichtig. Das Öffnen nach außen und die Entwicklung der damit verbundenen Community wird dem System damit sicher zu einer weiteren Verbreitung helfen als bisher.
Die Zielgruppe sind meiner Meinung nach eher Business-Blogger und Leute, die unter einem Dach mehrere Blogs beitreiben wollen. Für den kleinen Blogger von um die Ecke, der mal eben ein bißchen was schreiben will, ist das System weniger geeignet, dafür sorgt schon die höhere Einstiegshürde, bis man das System installiert hat.
Im täglichen Umgang (Artikel schreiben, Bilder einfügen etc.) spielt Movable Type definitiv auf derselben Höhe wie WordPress (auch wenn das Design gewöhnungsbedürftig ist 😀 ).
Da das System als Multiblog-System ausgelegt ist, ist zwangsweise die Verwaltung und Administration etwas umfangreicher und komplizierter als bei anderen Systemen – es gilt zu berücksichtigen, wer auf welches Blog oder eben auch auf die Systemübersicht Zugriff bekommt. Beim Navigieren durch Blogbackend bzw. Systemadministration hatte ich anfänglich einige Orientierungsprobleme, nach einer bestimmten Zeit dürfte man sich aber schon hinein gefunden haben.
Ein letztes noch: Wer das Erstellen von Templates für WordPress schon kompliziert findet, wird mit Movable Type auch nicht warm werden … Das Wechseln von Designs ist simpel, das Erstellen von eigenen Designs ist aber meinem Gefühl nach mit noch mehr Einarbeitungszeit verbunden als bei WordPress.
Toller Artikel!
Danke dir! Hat mich auch einen Haufen Zeit gekostet, ihn zu schreiben 🙂 …
[…] erklärten Installationsroutine angibt. Da tut es einem schon richtig leid, dass Ascari bei Movable Type so einen Ärger […]
[…] erklärten Installationsroutine angibt. Da tut es einem schon richtig leid, dass Ascari bei Movable Type so einen Ärger […]