Das Buch habe ich beim Ausverkauf eines lokalen Buchladens mitgenommen und lese es gerade durch. Dabei fällt mir auf, dass eigentlich jede neu in die Geschichte eingeführte Person als attraktiv, gut aussehend oder schön beschrieben wird. Als sei die ganze Welt voller schöner Menschen. Als sei dies ein wichtiges Herausstellungsmerkmal, eine wichtige Notiz, ohne die man sich eine Person neben der sonstigen Beschreibung unmöglich vorstellen kann. In der eigenen Fantasie hätte sie womöglich einen Makel. No-Go.
Ob das ein Spiegel unserer Gesellschaft ist? So wie früher die Starken über lebt haben, werden es heute diejenigen tun, die dem allgemeinen Schönheits- und Körperwahn entsprechen?
Natürlich ist jeder Mensch schön.
Aber das ist es vermutlich nicht, was den Autor (die Autorin?) umtrieb.
Eher vermute ich die Tendenz, in Utopien nur Positives hineinzupacken. Ich bin zwar lange vor Janeway aus ST ausgestiegen, glaube aber schon bei TOS wahrgenommen zu haben, dass das Schlechte, Böse, Hässliche, allgemein: Abzulehnende letztlich nur im Drehbuch steht, weil Das Gute [TM] irgendetwas zum Darüber-Obsiegen braucht.
Der Schönheitswahn ist mMn neueren Datums.
Bleibt die Frage, warum – wenn Schönheit doch universell ist – sie dennoch herausgestellt wird. (Frauen, sagte man mir, mögen es, wenn sie immer wieder aufs Neue dieselben Komplimente bekommen. Ich sollte das vermutlich doch einmal testen. Any volunteers?)
🙂 Der Gedanke, dass das Gute und Schöne immer über das Böse und Hässliche obsiegt ist mir tatsächlich nicht gekommen.
Doch auch die Böse in dem Buch war nicht unbedingt hässlich. Wobei sie auch nicht rein böse war….
Ich finde nicht, dass jeder immer schön ist. Denn neben dem äußeren gibt es auch die innere Schönheit und die ist nicht allen zu Eigen. Außerdem ist das alles höchst subjektiv, von daher kann einem die Entscheidung der “Bewertung” doch eigentlich auch überlassen werden, oder?