Rezension – Karrierefalle Internet

“Sie könen das Internet ignorieren. Aber das heißt noch lange nicht, dass es auch Sie vergisst”.

“Jede noch so vermeintlich private Nachricht findet ihren Weg ins Netz, ohne dass Sie dieses im Vorfeld wirklich effektiv verhindern können.”

“Je stärker Sie im Internet sind, desto stärker profitieren Sie in den Suchmaschinenergebnissen davon.”

“In der Krise sond die eigenen Webseiten der beste digitale Schutzschild, die einem zunächst einmal niemand nehmen kann”.

Karrierefalle InternetDiese vier Sätze sind Zitate aus dem Buch “Karrierefalle Internet” von Klaus Eck, auf das ich bei meiner vorletzten Amazon-Buchbestellung aufmerksam wurde. Und im Grunde geben sie auch tadellos wieder, worum es in dem Buch geht – sogenanntes Online Reputation Management, das man laut Autor verwenden soll, um sich selbst im Netz optimal zu präsentieren.

In gewissem Sinn propagiert Eck sogar die Flucht nach vorne: Jeder User sollte gezielt mit verschiedenen Informationen im Netz vertreten sein, um dem Missbrauch der eigenen digitalen Identität und Rufmord im Internet vorzubeugen. Die Frage nach dem Datenschutz beantwortet er mehr oder weniger mit der Gegenfrage, ob wir überhaupt noch Privatsphäre haben, wo es heutzutage nichts leichter als das ist, Gesprochenes oder Gesehenes ins Netz zu bringen …

Um zu verhindern, dass genau dies passiert, rät der Autor, gezielt auf verschiedenen Social Websites ein Profil anzulegen und dort ganz gezielt Informationen zur eigenen Person zu hinterlegen. Da Google viele dieser Seiten im Ranking beim Ego-Googeln sehr gut positioniert, dienen diese Profile, auf denen man im Gegensatz zu fremder Information sehr wohl den Inhalt steuern kann, dem eigenen digitalen Schutzschild – negative Informationen verschwinden somit auf hintere Suchplätze, wo sie von den suchenden Usern nicht mehr gelesen werden.

Ein weiteres Argument, dass Eck für die digitale Offenheit ins Rennen schickt, ist die Tatsache, dass sich immer mehr Headhunter und Personalabteilungsleiter die Jobaspiranten im Internet ansehen, um vorab Informationen über sie zu bekommen – ein Argument, was anhand von verschiedenen Partyfotos auf flickr schon manchen qualifizierten Jobsuchenden das Vorstellungsgespräch gekostet haben dürfte …

Letzteres Argument dürfte sich mittlerweile sogar in die Köpfe von solchen “Datenneurotikern” wie mich verirrt haben 😀 (Eck nennt Leute, die mit persönlichen Daten im Netz sparsam umgehen so) … Im Ernst, das Buch ist auf jeden Fall lesenswert, selbst wenn man sich jetzt nicht komplett im Internet vermarkten möchte, bringt es jedenfalls zum Nachdenken, ob die Politik des “Untertauchens” wirklich auf Dauer Erfolg verspricht, wenn es so leicht ist, andere Leute im Netz zu verleumden – Persönlichkeitsrecht hin oder her. Im Grunde muss man sich eingestehen, dass es wohl bisher eher Glück war, dass es nicht zu negativen Folgen des eigenen Rufs im Internet gekommen ist. Klaus Eck rät in diesem Zusammenhang auch dazu, sich bei Social Networks anzumelden, einfach um den eigenen Namen zu “reservieren”, damit nicht andere Personen unter falscher Identität online Schindluder treiben.

Mit einigen Vorschlägen bin ich zwar nicht einverstanden, die Eck zur Sprache bringt, ich werde mir aber sicher Gedanken über mein jetziges digitales Ich im Netz machen und wahrscheinlich ein paar der Tipps in die Realität umsetzen 🙂 .

Übrigens: Wer sich vom Online Reputation Management des Autors selbst überzeugen will, braucht nur seinen Namen bei Google eingeben – die ersten 30 Suchergebnisse enhalten seine Social Network-Profile bzw. Rezensionen über sein vorgestelltes Buch 😉 .

2 Comments

  1. Karrierefalle Internet « Kramuri blog i net says:

    […] es aber ein Buch ist, das thematisch mit dem Internet zu tun hat, hab ich sie dieses Mal auf “Schöner wohnen” veröffentlicht. Also, wer Interesse hat, klickt auf mein zweites Blog … Dieser […]

  2. Klingt interessant… ich denke, das Buch werd ich mir mal bestellen 🙂 Danke für den Tipp

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