Heute möchte ich Serenditpity oder kurz s9y ein bisschen näher beleuchten. Nach WordPress ist dies die zweitbeliebteste Blogsoftware. Bekannte Blogs wie der Shopblogger oder auch der Bestatterweblog werden mit Serendipity betrieben und diese Blogger schwören drauf. Alles Gründe, mal ein Auge drauf zu werfen.
Was ist Serendipity?
Serendipity ist ein PHP-basiertes Weblogsystem. Sein Funktionsumfang zu WordPress ist nahezu gleich, auch die Handhabung und Installation ist sehr nutzerbasiert und daher so einfach wie möglich.
Installation
Ein Umsteiger oder Anfänger wird positiv überrascht sein. Es ist so simpel, dass man wirklich gar nichts falsch machen kann.
Man lädt einfach die Installationsdateien herunter, entpackt sie in einen Ordner, lädt diese per FTP auf seinen Webspace hoch und ruft den Ordner auf, in dem die ganzen Dateien liegen. Hat vorher eine Datenbank angelegt, bzw es steht einem eine solche zur Vefügung, deren Daten man in der ausführlich erklärten Installationsroutine angibt.
Da tut es einem schon richtig leid, dass Ascari bei Movable Type so einen Ärger hatte.
Erste Schritte
Nach der erfolgreichen Installation wird man gleich in seinen neuen Blog weitergeleitet. Wie man sieht, ist der noch ganz schön leer, also wollen wir ihn mal füllen 🙂 . In die Blogverwaltung kommt man über den Login ziemlich weit unten auf der rechten Seite, wo man im Folgenden seinen selbstgewählten Namen und Passwort eingibt.
Die Verwaltungsoberfläche kommt sehr aufgeräumt daher und wird durch ihre linke Seitennavigation bestimmt. Themengleiche Punkte sind übersichtlich positioniert und erleichtern das Zurechtfinden.
Einen Artikel schreiben
Bei dem, was ihr hier auf dem Bild seht, hab ich erst mal grübeln müssen. Ich war der Meinung, dass so ein WYSIWYG-Editor ein wenig umfangreicher sein müsste. Dies ist aber die (bei mir) voreingestellte HTML-Version gewesen. Umstellen kann man dies, indem man auf “Eigene Einstellungen” klickt und dann den Radiobutton bei “Grafischen WYSIWYG-Editor verwenden” -> Ja aktiviert.
Das Aussehen verändern
Geht man zu”Styles verwalten”, werden einem gleich über 20 mitgelieferte Designs präsentiert, von denen man eines mit einem Mausklick überstreifen kann. Ganz besonders interessant fand ich das Auftauchen des von WordPress sehr bekannten Kubrick-Themes. Wer darunter nichts findet, kann sich mal auf der offiziellen s9y-Seite umsehen, es gibt dort eine nette Liste. So richtig erschlagen hat mich eine Suche über Google allerdings nicht, so dass ich mich frage, ob s9y-Nutzer im Allgemeinen eher weberfahrene Blogger sind, die sich mal eben ein eigenes Layout zusammenbasteln. Das ist im Übrigen ein gutes Stichwort. Wie schwer ist es, sich ein eigenes Template zu schreiben?
Wer Ahnung von PHP und CSS hat, dürfte schon mal ein Stück weiter kommen. Das “Problem” ist, dass hier Smarty als Template Engine eingesetzt wurde. Etwas, wo ich bei der Sommeruni schon nicht mehr aufgepasst hab, weil ich unbedingt anfangen wollte, meine erworbenen Kenntnisse bzgl. PHP in einem langgeplanten Projekt umzusetzen. Beim zweiten Nachdenken glaube ich aber, dass dies auch keine unlösbare Hürde darstellt. Man muss nur ein bisschen mehr Nachdenken. Einfacher wird’s aber, wenn man sich ein Template heraussucht, das in etwa den eigenen Bedürfnissen entspricht und sich dann einzig dem Stylesheet widmet.
Erweiterungen
Ebenfalls bei der Grundinstallation von Serendipity enthalten ist ein umfangreiches Plugin-Pack. Da hätten wir z.B. ein Shoutbox-Plugin (brauchte ich für eine Clanseite) oder die letzen Artikel, Kommentare, Referrer, die Kategorien, Kalender und noch einige Sachen mehr. Offene Wünsche können sicherlich an dieser Stelle erfüllt werden; die Listen (Sidebar Plugins und “Event Plugins” (z.b. AntiSpam)) der verfügbaren Erweiterungen sind recht lang.
Fazit
Serendipity kann sich als Konkurrent zu WordPress echt sehen lassen. Die Bedienung ist einfach und verzichten muss man auf nichts. Was mir besonders ins Auge fiel, war die Möglichkeit, Daten aus anderen Blogsystem zu importieren. Und zwar sehr viel mehr, als ich überhaupt kenne.
Schade dagegen, aber wahrscheinlich auch nur bei Movable Type zu finden, ist, dass man “nur” einen Blog damit anlegen und verwalten kann. Normalen Ansprüchen wird das aber vollstens gerecht 😀
Mein einziger “ich bleib bei WP”-Punkt ist eigentlich, dass ich bei WordPress inzwischen bestens in der Lage bin, selbst Designs zu gestalten. Die Funktionen und deren Anordnungen sind fast selbsterklärend, aber ansonsten wäre Serendipity eine willkommene Alternative.
Guter Artikel! Hätte mich aber gefreut, wenn die Fotos grösser zu betrachten gewesen wären. 😀
Tom, dass kann ich gerne noch nachreichen.
MomentchenBitte sehr 🙂
@latita Stimmt das eigentlich, dass es mit Serendipity immer noch so schwierig ist, Seiten anzulegen? Früher war es so gut wie gar nicht möglich … War für mich damit eher ein Grund, nach etwas anderem Ausschau zu halten …
oh Ascari, da hast du mich kalt erwischt. Ist aber gut, dass du das fragst. Das Erstellen statischer Seiten ist immer noch eine aufwendige Sache und ich musste erst mal bei Google suchen.
S9y ist ein reines Bloggertool und daher sind statische Seiten gar nicht vorgesehen.
Von der Spartakus Seite lädt man sich daher das Plugin herunter und entpackt die Dateien auf dem Webspace in den Plugins-Ordner. Nach dem Aktivieren kann man eine Seite anlegen. Um diese dann aber auch auf dem Blog zu sehen, muss man noch mal in den Plugin-Bereich, und die Anzeige der statischen Seiten im “Seitenleistenbereich” aktivieren. Recht umständlich also, und hat bei mir ein paar Minuspunkte hinterlassen.
Wenn Interesse besteht, erkläre ich das gern noch einmal ausführlicher
@Ascari
Wenn es nur um “reine” Blogsysteme geht, warum dann statische Seiten? 😀
z.b. schon wegen des Impressums ^^
[…] Im 4. Artikel der Blogreihe “Blogsoftware” blieb ja noch (mind.) eine Frage offen, deren Beantwortung ruhig mehr Raum als ein dem eines […]